Platz ist knapp auf dem weitläufigen Firmenareal der F. Hoffmann-La Roche, kurz Roche. Deshalb orientiert sich das Unternehmen bautechnisch in die Höhe: Im Jahre 2015 wurde der Roche Tower 1, mit einer Höhe von 178 m, in Betrieb genommen, und der 2022 fertiggestellte Roche Tower 2 weist eine Höhe von 205 m auf. Mit den beiden Türmen schafft Roche Arbeitsplatz für mehr als 4000 Mitarbeitende. Grosszügige Kommunikationsbereiche, Auditorien, Besprechungsräume und vieles mehr runden das Angebot für die Mitarbeitenden ab.

Contrafeu durfte für beide Hochhäuser die stationären Löschanlagen planen, vorfertigen und installieren. Die beiden verbauten Hochdruck-Wassernebel-Löschanlagen basieren auf zugelassene Bauteile und Systemzulassungen der Firma Marioff und sind fast identisch aufgebaut und ausgerüstet. Neun aktive und zwei redundante Hochdruckpumpen versorgen die über 8'500 Sprinklerköpfe mit dem notwendigen Löschwasser in jedem Tower. Selbst auf den obersten Etagen beträgt der Systemdruck noch über 100 bar, an den Löschdüsen sind es dann ca. 80 bar. Mehr als 36 km Edelstahlrohrleitungen wurden je Turm verbaut. Über zwei örtlich getrennte Löschzuleitungen wird Löschwasser für die Feuerwehr und für die Löschanlagen in die erforderliche Höhe gepumpt. Überschüssiges Löschwasser wird dem 160 m3 fassenden Reservoir rück- und der Wiederverwendung zugeführt. Weitere Löschsysteme in Aussen- und Küchenbereichen gehören ebenso zum Teil des Contrafeu Löschsystems.

Die Schwesterfirma Securiton hat über 3700 Brandmelder und 140 hochempfindliche Rauchansaugsysteme in schwer zugänglichen Bereichen installiert. Mit den integrierten Löschzentralen werden zudem die kritischen Bauteile der Hochdruck-Wassernebel-Löschanlage überwacht und angesteuert.

Die Gemeinde Naters im Kanton Wallis besitzt eine Kirche, deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende romanische Kirchturmspitze wurde im 16. Jh. durch eine gotische Spitze ersetzt. Regelmässiger Unterhalt der baulichen Substanz sichern den Erhalt des Wahrzeichens der Gemeinde.

Kirchen und Kirchtürme sind schwierig gegen Brände zu sichern. Hauptrisiken sind die sehr schlechte Zugänglichkeit vor allem in den oberen Bereichen der Türme, die alte, trockene und meistens aus Holz bestehende Turmkonstruktion sowie das Fehlen von ausreichend Wasser für Löschzwecke. Zudem bestehen vor allem in den Türmen eher schwierige Umgebungs-bedingungen durch Verschmutzung von Tieren und stark wechselnde Temperaturen.

Der Kirchenrat von Naters wollte einen sicheren, umfassenden und langlebigen Brandschutz für ihre Kirche. Contrafeu durfte den Kirchturm mit einer Wassernebel-Niederdruck-Löschanlage schützen. Über eine fest installierte Zuleitung werden nun die einzelnen Geschosse des Turms sowie die Kirchturmspitze im Brandfall mit Wasser versorgt. Je drei Düsen schützen die sechs Geschosse, die Turmspitze verfügt über 12 Düsen, welche die oberste Spitze erreichen. Alle Düsen sind offen und werden im Brandfall zusammen geflutet. Dazu speist die Feuerwehr über den Anschluss am Fuss des Turmes ein und versorgt die Löschanlage innert kürzester Zeit mit Löschwasser. Die Löschanlage wurde aus rostbeständigen Chromstahlrohren vorgefertigt und vor Ort mit Pressfittingen installiert. Eine Brandmeldeanlage mit einem hochempfindlichen Rauchansaugsystem überwacht den Turm und meldet selbst kleinste Brände unverzüglich an die Interventionskräfte weiter.

Unter dem Zürcher Bahnhof erstreckt sich ein Netz an Zugtunneln, unterirdischen Perron- und Shoppingflächen sowie vielen, für die Öffentlichkeit unzugänglichen, Kabelkanälen. Das über mehrere Hundert Meter lange Kabelkanal-System besteht aus einem Längskanal sowie sieben Querkanälen. Diese sind aufrecht begehbar und an den Seiten sind Gitterroste befestigt, auf denen Kabel unterschiedlichster Grösse und für verschiedene Gewerke liegen: Kommunikations- und Stromkabel, Fernwärme- und Wasserrohre sowie Leitungen verschiedener zum Bauwerk gehörenden Installationen (Beleuchtung, Entwässerung, Löschwasserrohre und Rauchmelder-Leitungen). Das eingebaute Hochdruck-Wassernebel-Löschsystem verfügt über zusätzliche Einrichtungsfunktionen, wie beispielsweise Wasserzuleitung mit Systemtrennbehälter sowie Notüberlaufableitung und ist dafür ausgelegt, einen Brand bis zum Eintreffen der Feuerwehr zu unterdrücken. Eine besondere Herausforderung stellen dabei die vielen unterschiedlichen Kabeltypen dar: einige davon können im Ernstfall anfangen zu brennen, andere geben zwar Rauch nicht aber die Wärme nach aussen ab. Das Löschsystem muss damit sowohl Feuer wie auch Rauchentwicklung erkennen und bekämpfen können.

Im Ereignisfall detektieren entweder Brandmelder ein Brandgeschehen über eine allfällige Rauchentwicklung oder aber die Löschung wird über die im zu schützenden Bereich montierten Glasfasssprinkler durch den Temperaturanstieg unmittelbar beim Brandherd ausgelöst. Brandabschnittstüren schliessen sich automatisch, vor und hinter dem Ereignisort wird in Wassernebel-Vorhang aktiviert, der die Ausbreitung von Rauch, Russ und giftigen Brandgasen im Kanalsystem verhindert.

In einem Technikraum wurde zudem das Pumpensystem für die Anlage eingebaut. Vier Pumpenmotoren, das Steuerungssystem und zur Absicherung des Trinkwassernetzes ein eigens gebautes Systemtrenngefäss garantieren den einwandfreien Betrieb der Anlage. Ein Wassermelder von der Schwesterfirma Securiton AG überwacht den Raum und schlägt Alarm, sollte Wasser unkontrolliert auslaufen.